höhere fachschule gesundheit luzern

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    Situation / Volumetrie / Aussenraum

    Die Setzung der Volumen folgt dem gesetzlichen Bauperimeter. Der 2-geschossige Sockelbau mit einer Grundfläche von ca. 1‘700 m2 erreicht ungefähr die Grösse des baugesetzlich vorgegebenen Bebauungsperimeters für Bauten mit einer Grundfläche von mehr als 600 m2. Der Sockel reagiert in der Höhe auf das östliche bestehende Laborgebäude und definiert mit demselben die Strassenflucht. Der 9-geschossige Hauptbau mit einer Fläche von ca. 600 m2 nutzt die baugesetzlich mögliche Höhe von 493.00 M.ü.M, welche für Bauten mit einer Grundfläche < 600 m2 gilt. Das Volumen platziert sich ungefähr in der Mitte des Bauperimeters und erreicht einen optimalen Abstand zu den (noch kommenden) Nachbarbauten. Das strassenseitig auf der Flucht des bestehenden Wohnhochhauses gesetzte Hauptvolumen bildet mit demselben eine Abfolge von Hochhäusern im Strassenraum. Der Hauptzugang zum Gebäude befindet sich Mittig und ist auf die Spitalstrasse ausgerichtet.

    Ein 3-seitig ins Erdreich eingebundenes Untergeschoss nutzt auf der vierten Seite den heutigen Terrainsprung für die Erschliessung mit Velos und Motorrädern. Eine grosszügige Aussentreppe verbindet das tiefere Niveau mit dem Strassenraum / Zugangsgeschoss. Die ebenerdigen Umgebungsflächen bilden strassenseitig einen asymmetrisch zum Haus konzipierten Vorplatz mit städtischem Charakter. Dieser ist an die 2-geschossige Aussenarkade im Osten angebunden. Diese Arkade bildet den Aussenraum der Cafeteria und lädt mit ihrem Öffentlichkeitsanspruch Quartierbewohner oder vorbeigehende Passanten zum Einkehren ein. Westseitig separiert ein dichter Grünfilter in Form einer Baumreihe das Wohnhochhaus von der HFGZ. Die homogenen Hartbelagsflächen in sandgestrahltem Monobeton bewirken eine räumliche Erweiterung der Innenräume. Die Grünflächen als Naturwiesen bieten einen ökologischen Beitrag und erweitern die Biodiversität im Stadtraum. Das Flachdach des Sockelbaus bildet im 2. Obergeschoss einen grosszügigen Pausenbereich über dem Strassenraum für Auszubildende und Mitarbeiter und bietet die nötige Privatheit zur öffentlich gestalteten
    Erdgeschossumgebung. Ummantelt wird die ovale Terrasse von einem extensiv begrünten Flachdach.

    Fassade / Beschattung

    Die Betonskulptur wird aussen mit einem sich fein abzeichnenden Metallraster überzogen. Gegen oben zunehmend ausladende Vordächer aus Metall schützen die darunter angebrachte Beschattungsanlagen in Form von Vertikalmarkisen. Die vertikalen Führungsschienen der Markisen folgen den Stützenachsen.Die Fassade lebt vom Schattenspiel dieser raumtiefen Schichtenabfolge von Metallraster (Beschattung), Betonraster (Primärtragsystem), Glasfassade und innenliegenden Vorhängen (individuellen Verdunkelung rsp. Einsichtschutz).

    Die kompakte Stützen-/ Plattenkonstruktion der Turmgeschosse mit Sockelbau reduziert Verkehrsflächen und darf als wirtschaftliche und nachhaltige Bauweise betrachtet werden. Weiss eingefärbter Recyclingbeton für die tragenden Betonbauteile leistet
    einen Betrag zum nachhaltigen Umgang mit Baukonstruktion (Minergie-P Eco Standard).

    Das 10-geschossige Haus wird in Stützen-/ Plattenbauweise konstruiert. Die aussenliegende Stützentragstruktur in Sichtbeton bildet mit den vorgespannten Geschossdecken und den im Innenraum nötigen aussteifenden Wandelementen das integrale, sich gegenseitig bedingende Tragsystem des Hauses. Der identitätsstiftende Ausdruck der Fassade ist bestimmt durch den spielerischen Umgang mit den statischen Kräften und soll daher nicht als Gestaltungsakt begriffen werden. Die thermische Grenze bildet die um die Stützentiefe zurückversetze Ganzglasfassade.

    Bewegung / Material / Atmosphäre

    Erschlossen werden die ersten vier Obergeschosse (+ UG) über eine innenliegende Haupttreppe und dem an der Fassade angeordneten Treppenhauskern, welcher über alle 10 Geschosse führt. Die Haupttreppe verbindet auf einfache Weise das Erdgeschoss mit der Aussenliegenden Dachterrasse im 2. OG. Man darf davon ausgehen, dass die ersten vier Geschosse zu Fuss begangen werden. Die Turmgeschosse hingegen erreicht man mit den drei geplanten Liftanlagen (Personenlift, Warenlift, Feuerwehrlift). Der Treppenhauskern fungiert zusätzlich als Nottreppenhaus für die Entfluchtung im Brandfall. Es sollen natürlich belassene Materialen wie weiss eingefärbter Sichtbeton, geschliffene Terrazzoböden, geölte Böden in Holzpflaster und naturbelassener Weisskalkputz an den Leichtbauwänden sowie Leinenstoffe für die Vorhänge verwendet. Die perforierten Hybriddeckenmodule dienen zusätzlich als Akustikabsorber. Zusammen mit den Leinenvorhängen kann die Raumakustik in den Büros und den Schulungsräumen gewährleistet werden. 

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