Das Bauvorhaben «Generationenwohnen St. Jakob» verfolgt das Ziel, kostengünstigen Wohnraum für verschiedene Altersgruppen zu schaffen und damit den intergenerationalen Austausch zu fördern. Es berücksichtigt die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern, Erwachsenen und älteren Menschen und verbindet funktionale Wohnqualität mit sozialer Integration.
Die Architektur reagiert auf den demografischen Wandel, indem sie neben altersgerechtem Wohnraum auch familienfreundliche Lösungen bietet. Effiziente Grundrisse unterstützen eine flexible Nutzung und tragen dem steigenden Bedarf an kostengünstigem Wohnraum in ländlichen Regionen Rechnung. Nachhaltigkeit wird durch energieeffiziente Planung und ressourcenschonende Massnahmen gefördert.
Die dörfliche Struktur und die Nähe zur Bushaltestelle ermöglichen ein Leben ohne eigenes Auto. Im Rahmen eines ausgearbeiteten Mobilitätskonzepts wird die Anzahl Parkplätze reduziert, ohne die Mobilität der Bewohner einzuschränken. Mit diesem Ansatz beteiligt sich die Gemeinde Ennetmoos an der Initiative «Parkplatzreduziert in Kleinstadt und Dorf» des VCS und des Bundesamts für Wohnungswesen.
Das Projekt umfasst drei neue Punktbauten: zwei im Besitz der Gemeinde Ennetmoos, eines im Privatbesitz. Die Gebäude orientieren sich an der traditionellen, ortsüblichen Bebauung, wobei bewusst auf parallele Ausrichtungen verzichtet wurde. Dadurch entsteht eine organische, nichtlineare Struktur, die historische Bauweisen respektiert und gleichzeitig eine zeitgemässe Architektur ermöglicht.
Die öffentlich zugänglichen Erschliessungszonen der Neubauten fördern soziale Interaktionen, indem sie funktionale Übergänge zwischen den Gebäuden schaffen und Begegnungen zwischen Generationen begünstigen. Ziel ist eine integrative Nachbarschaft, die den demografischen Wandel aktiv aufgreift.
In der Materialwahl werden traditionelle Elemente kombiniert: Die Häuser erhalten Holzfassaden auf sandgestrahltem Betonsockeln. Diese Materialien verbinden Ästhetik und Robustheit und schaffen den Dialog zwischen Alt und Neu. Die Dächer sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, die den eigenen Strombedarf abdecken.
Der Aussenraum wurde naturnah gestaltet, mit üppigen Grünflächen, schattenspendenden Bäumen, vielfältiger Bepflanzung, Spielflächen und Sitzbereichen. Diese Gestaltung unterstützt nicht nur das Mikroklima, verschattet im Sommer und fördert die Biodiversität, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsleben.
Das Projekt Generationenwohnen St. Jakob vereint Natur und Gemeinschaft: flexible, barrierefreie Wohnräume, gemeinschaftliche Aussenbereiche und eine Integration in die Landschaft schaffen hohe Lebensqualität für alle Altersgruppen. Nachhaltige Materialien, Energieeffizienz und grosszügige Grünflächen setzen ökologische und soziale Massstäbe.
Insgesamt entsteht eine nachhaltige und lebendige Wohnumgebung mit kostengünstigem Wohnraum, die soziale Interaktion, Generationenaustausch und Lebensqualität in den Mittelpunkt stellt.